Plötzlich raschelt es im Garten und ein Schmatzen ist zu hören — ein Igel ist auf nächtlicher Futtersuche! Doch für ihn wind es immer schwieriger, Nahrung zu finden. Viele Gärten sind artenarm und durch engmaschige Zäune für ihn unüberwindbar. Ein weitere Gefahr sind Mähroboter, die zur tödlichen Falle werden. Helfen wir den Igeln, damit sie nicht aus unseren Gärten verschwinden!
Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist ein dämmerungs- und nachtaktives Säugetier, das in
Gärten, Parks und Wäldern lebt. Er ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Igel sind Einzelgänger und legen auf der Suche nach Nahrung und Partnern große
Strecken zurück - bis zu zwei Kilometer pro Nacht!
Im Herbst fressen sie sich eine dicke Fettschicht an, um den Winter in einem geschützten Unterschlupf zu verschlafen. Sobald die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, erwachen sie aus dem Winterschlaf und gehen auf Nahrungssuche. Doch durch zunehmende Versiegelung und strukturarme Gärten finden sie immer weniger passende Nahrung und Rückzugsorte.
Ein natürlicher Laub- oder Reisighaufen ist für Igel mehr als nur ein einfacher Unterschlupf. Er dient ihnen als sicherer Rückzugsort vor Feinden, schützt sie vor Kälte und wird oft als Winterquartier genutzt. Lass das Laub einfach in einer ruhigen Ecke deines Gartens liegen - es hilft nicht nur Igeln, sondern auch vielen anderen kleinen Tieren!
Kurz gemähte Rasenflächen und aufgeräumte Gärten bieten Igeln kaum Schutz oder Nahrung. Heimische Hecken, Sträucher und wilde Ecken mit natürlicher Vegetation schaffen wertvolle Lebensräume für Igel und ihre Beutetiere. Je abwechslungsreicher der Garten, desto besser!
Ein Gartenzaun kann für Igel zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Eine kleine Öffnung von ca. 12x 12 cm im unteren Bereich eines Zauns oder einer Mauer ermöglicht den Tieren, von einem Garten zum nächsten zu wandern. Da Igel große Strecken zurücklegen, hilft ihnen ein vernetztes Gartenareal enorm!
Pestizide und Herbizide schaden nicht nur den Insekten, sondern auch den Igeln, die sie fressen. Giftstoffe können sich in der Nahrungskette anreichern und die Gesundheit der Tiere erheblich beeinträchtigen. Setze stattdessen auf natürliche Alternativen wie einen igelfreundlichen Garten mit vielen Verstecken für natürliche Feinde der Schädlinge.
Mähroboter sind eine unterschätzte Gefahr für Igel, da sie die Tiere nicht als Hindernis erkennen. Besonders nachts, wenn Igel aktiv sind, können sie durch die scharfen Klingen schwer verletzt oder getötet werden. Verzichte darauf, den Mähroboter nachts oder in der Dämmerung laufen zu lassen - das kann Igeln das Leben retten!
Fressen Igel die Schnecken im Garten?
Oft wird behauptet, dass Igel die perfekten Schneckenvertilger im Garten sind - doch das ist ein Mythos. Schnecken und Regenwürmer werden verspeist, wenn andere Futterquellen knapp sind. Allerdings gibt es eine Schattenseite. Schnecken und Regenwürmer können Parasiten wie Lungenwürmer übertragen, die Igel schwer krank machen. Deshalb sollte man auf eine natürliche Vielfalt im Garten setzen, statt sich auf den Igel als Schneckenbekämpfer zu verlassen.
Jeder Garten zählt! Schon ein kleiner Laubhaufen oder eine offene Stelle im Zaun kann das Überleben eines Igels sichern. Gemeinsam können wir viel bewegen
- mach deinen Garten igelfreundlich und werde Teil der Bewegung!
Du möchtest noch mehr tun? Der NABU Oelde hat eine Projektgruppe Igelschutz, in der du dich aktiv für den Schutz unserer stacheligen Freunde einsetzen
kannst. Melde dich bei uns und werde Teil des Teams!
Euer Kontakt in Oelde
ist: Sarah Dehner-Bogucki Info@nabu-oelde.de